Leckagerate, Dichheits- und Druckprüfung von Rohrleitungen
Leckagearten
Ein Leck ist eine „Öffnung“ in einem abgeschlossenen Raum, durch die Feststoffe, Flüssigkeiten oder Gase unerwünscht austreten können
(bei Vakuum eintreten können).
Man unterscheidet folgenden Leckarten:
- Lecks in lösbaren Verbindungen - Flansche, Schliffe, Deckel
- Lecks in nicht lösbaren Verbindungen - Löt-/Schweiß-Nähte, Klebestellen.
- Porenlecks - mechanischer Verformung oder thermischer Bearbeitung von Werkstoffen und Gussteilen.
- Kalt-/Warmlecks - öffnen sich reversibel bei extremer Temperatur-Beanspruchung.
- Scheinbare Lecks - Gas-Mengen werden aus inneren Hohlräumen, Sacklöchern und Spalten frei.
- Ventil-Lecks - Undichtigkeit bei geschlossenem Ventil.
- Permeation - natürliche Durchlässigkeit von Werkstoffen für Gase, z. B von Gummi-Schläuchen, Elastomer-Dichtungen, etc.
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Leckagerate – Definition
Keine Apparatur oder Anlage ist absolut dicht. Sie braucht es prinzipiell auch nicht zu sein. Es kommt darauf an, dass die Lecks
entsprechend klein sind und somit auf den Arbeitsprozess keinen Einfluss haben.
Um Undichtheiten quantitativ erfassen zu können, wurde der Begriff der „Leckagerate“ mit dem Formelzeichen qL und der Einheit
mbar·l/s eingeführt.
Die Leckagerate von qL = 1 mbar·l/s ist gegeben, wenn in einem abgeschlossenen, Behälter mit dem Volumen 1 Liter der Druck in 1 Sekunde
um 1 Millibar bei Überdruck im Behälter abfällt.
Zu beachten ist dabei, dass die mit einem Leck verbundene Leckagerate Gas-Art-abhängig ist.
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Einteilung der Leckagerate
Die Leckrate wird wie unten aufgeführt in folgende Kategorien eingeteilt.
Leckagerate qL mbar*l/s |
Durchmesser des Lecks |
Leckagebeschreibung bei Δp= 1 bar |
1*102 |
1,0 mm |
Wasser läuft aus |
1 |
0,1 mm |
Wasserhahn tropft |
1*10-2 |
0,03 mm |
wasserdicht - tropft nicht |
1*10-3 |
30 μm Haardurchmesser |
1 Bläschen (1 mm3) / s
dampfdicht |
1*10-6 |
≈ 0,1 μm |
≈ 1 cm3 Gasverlust in 12 Tagen
vierendicht |
1*10-8 |
≈ 0,4 μm * 2 mm Wanddicke |
≈ 3 cm3 Gasverlust in 1 Jahr |
1*10-11 |
< 0,1 μm |
≈ 1 cm3 Gasverlust in 3000 Jahren |
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Lecksuch-Methoden
Druckabfall-Prüfung
Bei dieser Art der Lecksuche wird bei einem Behälter unter Druck, der Druckabfall über einen längeren Zeitraum gemessen. Die
Druckabfall-Prüfung ist im Behälterbau eine oft angewandte Lecksuch-Technik. Bei größeren Behältern und den damit oft verbundenen langen
Messzeiten für den Druckabfall muss unter Umständen mit Temperatur Änderungen gerechnet werden. Als Folge davon kann etwa bei Abkühlung
der Sättigungs-Dampfdruck des Wasserdampfes unterschritten werden, so dass Wasser kondensiert und die Messung damit verfälscht wird.
Druckanstieg-Prüfung
Bei Vakuumanlagen wird meist die Druckanstiegs-Prüfung durchgeführt. Hier wird der Druckanstieg über einen längeren Zeitraum
gemessen.
Blasen-Tauch-Prüfung (Bubble-Test)
Der Prüfling wird mit Überdruck in ein Flüssigkeitsbad getaucht. Aufsteigende Gas-Bläschen (bubbles) zeigen die Undichtheiten an. Die
Leckfindung ist stark von der Aufmerksamkeit der prüfenden Person abhängig und bei kleinen Leckraten sehr zeitraubend.
Blasen-Sprüh-Prüfung
Bei Überdruck führende Behälter oder Gas-Leitungen lassen sich besonders gut auf Dichtheit prüfen, indem sie mit einem Lecksuch-Spray
angesprüht werden. Austretendes Gas bildet an den Leckstellen Seifen-Blasen.
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Ãœbersicht der verschiedenen Leckagesuch-Methoden
Methode |
Prüfgas |
Kleinste nachweisbare Leckrate mbar*l/s |
Druckbereich |
Quantitative Messung |
Schaumbildende Flüssigkeiten |
Luft und andere |
10-4 |
Ãœberdruck |
Nein |
Ultraschall Mikrofon |
Luft und andere |
10-2 |
Ãœberdruck |
Nein |
Wärmeleitfähigkeits Lecksucher |
Andere Gase außer Luft |
10-3 - 10-5 |
Ãœberdruck und Vakuum |
Nein |
Halogen Lecksuche |
Halogenhaltige Substanzen |
10-6
(10-5) |
Ãœberdruck (Vakuum) |
Mit Einschränkungen |
Universal Schnüffel-Lecksuche |
Kältemittel Helium und andere Gase |
10-6 |
Ãœberdruck |
Ja |
Helium Lecksuche |
Helium |
10-12
10-7 |
Vakuum Ãœberdruck |
Ja |
Blasenprüfung (Bubble Test) |
Luft und andere Gase |
10-3 |
Ãœberdruck |
Nein |
Wasserdruck Prüfung |
Wasser |
10-2 |
Ãœberdruck |
Nein |
Druckabfall Prüfung |
Luft und andere Gase |
10-4 |
Ãœberdruck |
Ja |
Druckanstiegs Prüfung |
Luft |
10-4 |
Vakuum |
Ja |
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Leckagerate
Die Leckagerate ist der Druck mal Volumendurchsatz pro Zeiteinheit eines bestimmten Fluides durch ein Leck unter definierten
Bedingungen (DIN EN 1330-08).
qL = Leckagerate (Pa*m3/s)
p = Druck (Pa)
V = Volumen (m3)
t = Zeit (s)
qL = Leckagerate (Pa*m3/s)
p = Druck (Pa)
V = Volumen (m3)
t = Zeit (s)
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Leckagerate umrechnen in andere Einheiten
Die gängige Einheit für die Leckagerate ist mbar * l / s
1 Pa*l/s = 0,01 mbar*l/s
100 Pa*l/s = 1,0 mbar*l/s
1 Torr*l/s = 1,33 mbar*l/s
1 kg Luft 20° /h =233 mbar*l/s
1 g Kältemittel R12 / Jahr = 6,4*10-6 mbar*l/s
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Strömungsarten bei einer Leckage
Bei der Lecksuch werden meistens Gase als Prüfmedium verwendet.
Je nach Größe der Leckage treten folgende Strömungsarten auf:
- Turbulente Strömung
- Laminare Strömung
- Strömung im Übergangsbereich
- Molekulare Strömung
Zur Abschätzung, welche Strömungsart in einem Leck zu erwarten ist, kann die folgende Tabelle dienen:
Strömungsart |
Leckrate (mbar * l / s) |
Turbulent |
> 10-2 |
Laminar |
10-1 ... 10-6 |
Strömung im Übergangsbereich |
10-4 ... 10-7 |
Molekular |
< 10-7 |
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Leckagerate bei turbulenter Strömung
Die turbulente Strömung tritt nur bei größeren Lecks auf und bei höheren Drücken. Ebenfalls ist eine hohe Geschwindigkeit des
Gasstromes erforderlich. Lecks mit turbulenter Gasströmung können mit der folgenden Formel berechnet werden. Es wird eine einfache
Düsenströmung angenommen.
Massenstrom
Leckagerate
m = Massenstrom (Kg/s)
d = Durchmesser Leckkanal (m)
mMol = Masse eines Moleküls (kg)
pi = Innendruck (Pa)
pa = Außendruck (Pa)
η = Dynamische Viskosität (Pa*s)
l = Länge Leckkanal (m)
kB = Bolzmann Konstante (J/K)
T = Temperatur (K)
R = Gaskonstante (J/(K*mol))
M = molare Masse (kg/mol)
m = Massenstrom (Kg/s)
d = Durchmesser Leckkanal (m)
mMol = Masse eines Moleküls (kg)
pi = Innendruck (Pa)
pa = Außendruck (Pa)
η = Dynamische Viskosität (Pa*s)
l = Länge Leckkanal (m)
kB = Bolzmann Konstante (J/K)
T = Temperatur (K)
R = Gaskonstante (J/(K*mol))
M = molare Masse (kg/mol)
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Leckagerate bei laminarer Strömung
Für die Leckagerate bei laminarer Strömung wird die Formel von Poisseuille zu grunde gelegt.
qL = Leckrate (Pa*m3/s)
r = Radius der Kapillare (m)
p1 = höherer Druck (Pa)
p2 = niedriger Druck (Pa)
η = Dynamische Viskosität (Pa*s)
l = Länge Kapillar (m)
qL = Leckrate (Pa*m3/s)
r = Radius der Kapillare (m)
p1 = höherer Druck (Pa)
p2 = niedriger Druck (Pa)
η = Dynamische Viskosität (Pa*s)
l = Länge Kapillar (m)
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Änderung Leckrate bei laminarer Strömung mit geändertem Differenzdruck
Wenn sich bei gleichbleibender Gasart der Differenzdruck über einem Leck sich ändert, so ändert sich die Leckagerate quadratisch zum
Druck nach der folgenden Formel:
qL,A = Leckagerate Zustand A (Pa*m3/s)
p1,A = höherer Druck Zustand A (Pa)
p2,A = niedriger Druck Zustand A (Pa)
qL,B = Leckagerate Zustand B (Pa*m3/s)
p1,B = höherer Druck Zustand B (Pa)
p2,B = niedriger Druck Zustand B (Pa)
qL,A = Leckagerate Zustand A (Pa*m3/s)
p1,A = höherer Druck Zustand A (Pa)
p2,A = niedriger Druck Zustand A (Pa)
qL,B = Leckagerate Zustand B (Pa*m3/s)
p1,B = höherer Druck Zustand B (Pa)
p2,B = niedriger Druck Zustand B (Pa)
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Umrechnungsfaktoren von Helium Leckrate bei laminarer Strömung auf eine andere Gasart
Ändert sich die Gasart, so ändert sich die Leckrate umgekehrt proportional zur Viskosität der Gase.
Umrechnen auf: |
Multiplizieren Heliumleckrate mit: |
qL Argon |
0,883 |
qL Neon |
0,626 |
qL Wasserstoff |
2,23 |
qL Stickstoff |
1,12 |
qL Luft |
1,08 |
qL Wasserdampf |
2,09 |
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Leckagerate bei molekularer Strömung
Molekulare Strömung herrscht bei kleinen Leckagen und bei niedrigen Drücken.
qL = Leckrate (Pa*m3/s)
R = Gaskonstante (J/(K*mol)) - 8,31448 (J/(K*mol))
T = absolute Temperatur (K)
M = Molare Masse (kg/mol)
p1 = höherer Druck (Pa)
p2 = niedriger Druck (Pa)
d = Durchmesser Leckage (m)
l = Länge Kapillar (m)
qL = Leckrate (Pa*m3/s)
R = Gaskonstante (J/(K*mol)) - 8,31448 (J/(K*mol))
T = absolute Temperatur (K)
M = Molare Masse (kg/mol)
p1 = höherer Druck (Pa)
p2 = niedriger Druck (Pa)
d = Durchmesser Leckage (m)
l = Länge Kapillar (m)
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Änderung der Leckrate bei molekularer Strömung mit geändertem Differenzdruck
Im Gegensatz zur laminaren Strömung, ändert sich die Leckrate in Abhängigkeit vom Druck linear proportional.
qL,A = Leckagerate Zustand A (Pa*m3/s)
p1,A = höherer Druck Zustand A (Pa)
p2,A = niedriger Druck Zustand A (Pa)
qL,B = Leckagerate Zustand B (Pa*m3/s)
p1,B = höherer Druck Zustand B (Pa)
p2,B = niedriger Druck Zustand B (Pa)
qL,A = Leckagerate Zustand A (Pa*m3/s)
p1,A = höherer Druck Zustand A (Pa)
p2,A = niedriger Druck Zustand A (Pa)
qL,B = Leckagerate Zustand B (Pa*m3/s)
p1,B = höherer Druck Zustand B (Pa)
p2,B = niedriger Druck Zustand B (Pa)
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Umrechnungsfaktoren von Helium Leckrate bei molekularer Strömung auf eine andere Gasart
Umrechnen auf: |
Multiplizieren Heliumleckrate mit: |
qL Argon |
0,316 |
qL Neon |
0,446 |
qL Wasserstoff |
1,41 |
qL Stickstoff |
0,374 |
qL Luft |
0,374 |
qL Wasserdampf |
0,469 |
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Leckagerate bei Strömung im Übergangsbereich
Die mathematische Beschreibung dieses Zustandes ist schwierig. Die einfachste Formel stammt von Burrow. Er hat die Formeln für
laminare und molekulare Strömung miteinander kombiniert. Hier sind beide Strömungsarten vorhanden, wobei erst die eine und dann die
andere Strömungsart überwiegt. Man kann dies so verstehen, dass beide Strömungsarten gemischt vorkommen, oder dass am Eintritt des Gases
in die Leckkapillare laminare Strömung herrscht, die dann zum Austritt aus der Leckkapillare in molekulare Strömung übergeht.
qL = Leckrate (Pa*m3/s)
r = Radius der Kapillare (m)
p1 = höherer Druck (Pa)
p2 = niedriger Druck (Pa)
η = Dynamische Viskosität (Pa*s)
l = Länge Kapillars (m)
R = Gaskonstante (J/(K*mol)) - 8,31448 (J/(K*mol))
T = absolute Temperatur (K)
M = Molare Masse (kg/mol)
d = Durchmesser Leckage (m)
l = Länge Kapillar (m)
qL = Leckrate (Pa*m3/s)
r = Radius der Kapillare (m)
p1 = höherer Druck (Pa)
p2 = niedriger Druck (Pa)
η = Dynamische Viskosität (Pa*s)
l = Länge Kapillars (m)
R = Gaskonstante (J/(K*mol)) - 8,31448 (J/(K*mol))
T = absolute Temperatur (K)
M = Molare Masse (kg/mol)
d = Durchmesser Leckage (m)
l = Länge Kapillar (m)
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Druckprüfungen
Hier wird nur eine allgemeine Übersicht der Druckprüfungen vorgestellt, da auf Grund der Vielfalt der verschiedenen Anwendungsfälle
jeweils spezielle Besonderheiten gelten. In diesen Fällen ist die jeweilige Vorschrift maßgebend.
Aufgeführte Vorschriften:
- Richtlinie 97/23/EG über Druckgeräte (Druckgeräterichtlinie – DGRL),
als erstmalige Druckprüfung von Druckbehältern und Rohrleitungen
- Richtlinie 2009/105/EGim Bereich der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) wiederkehrenden
Festigkeitsprüfung von Druckbehältern und Rohrleitungen
- AD 2000 Merkblatt HP 30
- Trinkwasserinstallationen nach DIN EN 806-4
Begriffsbestimmung
PS - Maximal zulässiger Druck
Der maximal zulässige Druck der vom Hersteller angegebene wird.
TS - Zulässige minimale/maximale Temperatur
Die zulässige minimale/maximale Temperatur die vom Hersteller angegebene wird.
PB - Zulässiger Betriebsdruck
Der zulässige Betriebsdruck ist der höchste bzw. niedrigste Druck der aus Sicherheitsgründen festgelegte wird. Dieser darf im Betrieb
nicht über- bzw. unterschritten werden.
FPPrüfdruckfaktor (nach AD 2000-Merkblatt HP 30)
Der Prüfdruckfaktor ist ein Faktor größer als 1, der durch Multiplikation mit
- dem maximal zulässigen Druck PS
- dem zulässigen Betriebsdruck PB
den Wert des Prüfdrucks bestimmt.
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Druckprüfung nach Richtlinie 97/23/EG (Druckgeräterichtlinie – DGRL)
Flüssigkeitsdruckprüfungen
Die Flüssigkeitsdruckprüfung wird in der Regel mit Wasser durchgeführt.
Prüfdruck
Der Prüfdruck muss dem höheren der folgenden Werte entsprechen:
Prüfdruckfaktor nach DGRL
Prüfdruckfaktor nach AD 2000 Merkblatt HP 30
PP = Prüfdruck (bar)
FP = Prüfdruckfaktor (-)
p = Druck im höchsten Punkt des Druckgerätes
- PS bei einer Druckprüfung nach DGRL (bar)
- PB bei einer Druckprüfung nach Betriebssicherheitsverordnung (bar)
f20 = Berechnungsspannung für Prüftemperatur 20 °C (N/mm2)
ft = Berechnungsspannung für Berechnungstemperatur (N/mm2)
K20 = Festigkeitskennwert AD 2000-Merkblättern Reihe W für Prüftemperatur 20 °C, (N/mm2)
Kt = Festigkeitskennwert AD 2000-Merkblättern Reihe W für Berechnungstemperatur (N/mm2)
PP = Prüfdruck (bar)
FP = Prüfdruckfaktor (-)
p = Druck im höchsten Punkt des Druckgerätes
- PS bei einer Druckprüfung nach DGRL (bar)
- PB bei einer Druckprüfung nach Betriebssicherheitsverordnung (bar)
f20 = Berechnungsspannung für Prüftemperatur 20 °C (N/mm2)
ft = Berechnungsspannung für Berechnungstemperatur (N/mm2)
K20 = Festigkeitskennwert AD 2000-Merkblättern Reihe W für Prüftemperatur 20 °C, (N/mm2)
Kt = Festigkeitskennwert AD 2000-Merkblättern Reihe W für Berechnungstemperatur (N/mm2)
Prüfdruck nach der Betriebssicherheitsverordnung
Bei einer wiederkehrenden Druckprüfung beträgt der Prüfdruckfaktor
FP ≥ 1,3 bezogen auf den zulässigen Betriebsdruck PB
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Gasdruckprüfung
Die Gasdruckprüfung wird in der Regel mit Druckluft bzw. Stickstoff durchgeführt.
Gasdruckprüfungen beinhalten gegenüber Flüssigkeitsdruckprüfungen ein erhöhtes Gefahrenpotenzial infolge der höheren Spannungsenergien im
kompressiblen Gas. Die Gasdruckprüfung ist unter Einhaltung besonderer Personenschutzmaßnahmen durchzuführen.
Prüfdruck
Für Druckbehälter und Rohrleitungen, die nicht für den Zeitstandbereich ausgelegt sind, darf der Prüfdruckfaktor den höheren der
folgenden beiden Werte nicht unterschreiten.
Prüfdruckfaktor nach DGRL
Prüfdruckfaktor nach AD 2000 Merkblatt HP 30
PP = Prüfdruck (bar)
FP = Prüfdruckfaktor (-)
p = Druck im höchsten Punkt des Druckgerätes
bezogen auf den max. zulässigen Druck PS (bar)
f20 = Berechnungsspannung für Prüftemperatur 20 °C (N/mm2)
ft = Berechnungsspannung für Berechnungstemperatur (N/mm2)
K20 = Festigkeitskennwert AD 2000-Merkblättern Reihe W für Prüftemperatur 20 °C, (N/mm2)
Kt = Festigkeitskennwert AD 2000-Merkblättern Reihe W für Berechnungstemperatur (N/mm2)
PP = Prüfdruck (bar)
FP = Prüfdruckfaktor (-)
p = Druck im höchsten Punkt des Druckgerätes
bezogen auf den max. zulässigen Druck PS (bar)
f20 = Berechnungsspannung für Prüftemperatur 20 °C (N/mm2)
ft = Berechnungsspannung für Berechnungstemperatur (N/mm2)
K20 = Festigkeitskennwert AD 2000-Merkblättern Reihe W für Prüftemperatur 20 °C, (N/mm2)
Kt = Festigkeitskennwert AD 2000-Merkblättern Reihe W für Berechnungstemperatur (N/mm2)
Prüfdruck nach der Betriebssicherheitsverordnung
Bei einer wiederkehrenden Druckprüfung beträgt der Prüfdruckfaktor
FP = 1,1 bezogen auf den zulässigen Betriebsdruck PB
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Dichtheits- und Belastungsprüfung von Trinkwasserinstallationen
Bei Trinkwasserinstallationen nach DIN EN 806-4 wird die Dichtheits- bzw. Belastungsprüfung wie folgt durchgeführt.
Dichtheitsprüfung mit inerten Gasen
In Gebäuden, in denen erhöhte hygienische Anforderungen bestehen, wie bei medizinischen Einrichtungen, Krankenhäusern, kann die
Verwendung von inerten Gasen erforderlich sein, um eine Kondensation der Luftfeuchtigkeit in der Rohrleitung auszuschließen.
Dichtheitsprüfung mit Druckluft
Die Dichtheitsprüfung ist mit Luft durchzuführen, wenn
- eine längere Stillstandszeit von der Dichtheitsprüfung bis zur Inbetriebnahme,
insbesondere bei durchschnittlichen Umgebungstemperaturen >25°C,
zu erwarten ist, um mögliches Bakterienwachstum auszuschließen, oder
- die Rohrleitung von der Dichtheitsprüfung bis zur Inbetriebnahme, z. B. wegen einer Frostperiode,
nicht vollständig gefüllt bleiben kann, sodass die Korrosionsbeständigkeit eines Werkstoffes
in einer teilentleerten Leitung gefährdet ist.
Dichtheitsprüfung mit Luft oder inerten Gasen
Zweck |
Sichtbarmachen feinster Undichtigkeiten |
Leitungssteile |
Komplette Rohrinstallation (ohne Speicher) |
Zeitpunkt |
Vor der Belastungsprüfung im Rohbauzustand, wenn die Leitung noch frei zugänglich ist. |
Prüfdruck |
150 mbar (150 hPa) |
Prüfmedium |
Luft (ölfrei) oder Inertgas |
Prüfzeit |
Anpasszeit ca. 15 Minuten
Prüfzeit min. 120 Minuten bis 100 L Leitungsvolumen, je weitere 100L Leitungsvolumen wird die Prüfzeit um 20 Minuten erhöht. |
Messgerät |
Manometer, Messunsicherheit 1 mbar (1 hPa) |
Dichtstatus |
Während der Prüfzeit darf kein Druckabfall auftreten |
Belastungsprüfung mit Luft oder inerten Gasen
Zweck |
Belastungsprobe der Rohr- und Formstücke |
Leitungssteile |
Komplette Rohrleitung mit Sichtprüfung |
Zeitpunkt |
Nach der bestandenen Dichtprüfung im Rohbauzustand |
Prüfdruck |
Bis DN 50 - maximal 3 bar (0,3 MPa)
DN 50 bis DN 100 maximal 1 bar (0,1 MPa) |
Prüfmedium |
Luft (ölfrei) oder Inertgas |
Prüfzeit |
Anpasszeit ca. 15 Minuten;
10 Minuten mit Sichtprüfung |
Messgerät |
Manometer, Messunsicherheit 100 mbar (100 hPa) |
Dichtstatus |
Kein Druckabfall am Messgerät feststellbar. |
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Dichtheitsprüfung Trinkwasserinstallation mit Wasser
Die Dichtheitsprüfung mit Wasser kann durchgeführt werden, wenn vom Zeitpunkt der Dichtheitsprüfung bis zur Inbetriebnahme der
Trinkwasserinstallation in regelmäßigen Abständen, spätestens nach sieben Tagen, ein Wasseraustausch sichergestellt wird. Außerdem,
wenn
- sichergestellt ist, dass der Haus- oder Bauwasseranschluss gespült
und dadurch für den Anschluss und Betrieb freigegeben ist,
- die Befüllung des Leitungssystems über hygienisch einwandfreie Komponenten erfolgt,
- von der Dichtheitsprüfung bis zur Inbetriebnahme die Anlage vollgefüllt
bleibt und eine Teilbefüllung vermieden werden kann
Dichtheitsprüfung mit Wasser
|
Pressverbindungen
(unverpresst undicht) |
Metall-, Mehrschichtverbund-, und PVC- Leitungen |
Kunststoffrohre aus PP, PE, PE-X, PB-Rohrleitungen− kombiniert mit Metall- und Mehrschichtverbundrohr |
Zweck |
Pressverbindungen |
Vor Inbetriebnahme der Anlage |
Leitungssteile |
Rohre und Formstücke |
Komplette Rohrleitungen; Leitungsteile sind vollständig zu entlüften |
Zeitpunkt |
Vor der Dichtheitsprüfung |
Nach unverpresst dicht: ∆θ ≤ 10 K Umgebungstemperatur zur Fülltemperatur, Inbetriebnahme der
Anlage. Lange Stillstandzeiten vermeiden, nach maximal 72 Stunden die Anlage in Betrieb nehmen! |
Prüfdruck |
Maximal 6 bar (0,6 Mpa) Herstellerangaben |
1,1-fache des zulässigen Betriebsdruck; 11 bar (1,1 MPa) |
Prüfmedium |
Wasser gefiltert |
Prüfzeit |
15 Minuten |
30 Minuten |
Prüfdruck 30 Minuten aufrecht halten, durch Entnahme von Wasser aus dem System auf 5,5 bar (0,55 MPa) absenken.
Währenddessen ist eine weitere Prüfzeit von 120 Minuten einzuhalten. |
Messgerät |
Manometer, vorzugsweise elektronisches Manometer mit einer Messunsicherheit 0,1 bar (100 hPa) |
Dichtstatus |
Während der Prüfzeit darf keine Undichtigkeit festgestellt werden |
Der Prüfdruck muss konstant bleiben: Δp = 0 |
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