Vorschriften für Schweißnahtverbindungen
Verschiedene technische Regelwerke sind bei der Gestaltung und Berechnung von Schweißverbindungen je nach Anwendung zu beachten.
Maschinenbau
Im Maschinenbau gibt es keine Vorschriften für die Schweißnahtberechnung.
Es sollten jedoch die anderen vorhandenen Regelwerke berücksichtigt werden.
Stahlbau
Im Stahlbau wurde bisher der Spannungsnachweis nach DIN 18 800 durchgeführt.
Seit 2012 ist für den Stahlbau die Bemessung nach Eurocode 3 bzw. DIN EN 1993 durchzuführen.
Die bisherige und neue Berechnungsweise wird hier aufgeführt.
Bei der Berechnung nach Eurocode 3 gibt es die beiden Berechnungsverfahren, richtungsbezogenes und vereinfachtes Verfahren.
Das richtungsbezogene Verfahren ist aufwändiger, aber es werden meist günstigere Ergebnisse erzielt (ca. 10%).
Geschweißte Tragwerke im Kranbau
Vorschriften für die Berechnung ist die DIN 15 018, T1 und T2.
Bei diesem Regelwerk werden die statischen und dynamischen Lasten berücksichtigt unter der Schwere des Betriebs sowie der täglichen Einsatzdauer.
Dieses Regelwerk wird hier nicht beschrieben.
Druckbehälterbau
Der Spannungsnachweis erfolgt nach der Druckbehälter-Verordnung, AD-Merkblätter, TRD-Regeln. Die Belastungen sind überwiegend ruhend meistens bei erhöhter
Temperatur und Druck.
Dieses Regelwerk wird hier nicht beschrieben.
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Berechnungsgang
Berechnungsgang
- Ermittlung der größten auftretenden Belastungen (Kräfte und Momente)
- Berechnung der Nennspannung, für jede Belastungsart einzeln für Bauteil und Naht.
- Berechnung der Vergleichsspannung aus der Belastungskombination, soweit es sinnvoll ist für Bauteil und Naht.
- Spannungsnachweis, auftretende Spannungen kleiner zulässige Spannungen.
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Nahtformen
Nahtformen
Darstellung der verschiedenen Nahtformen und ihre Symbole.
Nahtform |
|
|
|
Bezeichnung |
I-Naht |
V-Naht |
HV-Naht |
Symbol |
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Nahtform |
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Bezeichnung |
Y-Naht |
HY-Naht |
UV-Naht |
Symbol |
|
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Nahtform |
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Bezeichnung |
DV (X)-Naht |
DHV (K)-Naht |
U-Naht |
Symbol |
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|
Nahtform |
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|
Bezeichnung |
HU (J)-Naht |
DU - Naht |
DHU - Naht |
Symbol |
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Nahtform für Steg- und Winkelstöße
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I-Naht |
Flachkehlnaht |
Doppelkehlnaht |
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Wölbkehlnaht |
Hohlkehlnaht |
HV-Naht |
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Stoßformen
Verschiedene Stoßformen der Schweißnähte.
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Stumpfstoß |
Überlappungsstoß |
Laschenstoß |
Stegstoß |
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Schrägstoß |
Eckstoß |
Kreuzstoß |
Mehrblechstoß |
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Zusatzsymbole für Nahtformen
flach |
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gewölbt - konvex |
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hohl - konkav |
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Nahtübergang kerbfrei |
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[ ] DIN EN 22553
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Nahtarten
Nahtarten für die verschiedenen Schweißnahtverbindungen.
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Ecknaht |
Flankennaht |
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Stirnnaht |
Lochnaht |
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Stumpfnaht
Schweißnahtdicke
Bei Stumpfnähten wird die rechnerische Schweißnahtdicke a meistens gleich der Bauteildicke t gesetzt. Die meistens vorhandene Nahtüberhöhung bleibt dabei
unberücksichtigt.
Bei unterschiedlichen Blechdicken ist die kleinere maßgebend.
Wird eine Naht nicht völlig durchgeschweißt, so darf nur die tatsächlich erreichte Nahtdicke in die Berechnung eingesetzt werden.
Bördelnaht
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durchgeschweißte V-Naht
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nicht durchgeschweißte V-Naht
|
Bleche verschiedener Dicke
|
Zentrischer Stoß
α < 14°
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Nahtlänge Stumpfnaht
Rechnerische Nahtlänge mit und ohne Endkrater.
Schweißnahtlänge mit Endkrater
Schweißnahtlänge ohne Endkrater
oder mit Vorsatzstück
L = Nahtlänge (mm)
a = Schweißnahtdicke (mm)
b = Bauteilbreite(mm)
Bei Rundumschweißung kein Endkraterabzug
L = Nahtlänge (mm)
a = Schweißnahtdicke (mm)
b = Bauteilbreite(mm)
Bei Rundumschweißung kein Endkraterabzug
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Kehlnaht
Schweißnahtdicke
Bei Kehlnähten ist die Nahtdicke a gleich der bis zum theoretischen Wurzelpunkt gemessenen Höhe des einschreibbaren gleichschenkligen Dreiecks
ABC.
KehlÂnaht flach
|
WölbÂnaht
|
HohlÂnaht
|
UngleichÂschenklige Kehlnaht
a=0,5*√2*z2 wenn Z1 > Z2
|
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Nahtdicke in Abhängigkeit der Bauteildicke
Um ein Missverhältnis von Nahtquerschnitt und verbundenen Querschnittsteilen zu vermeiden, müssen bei Bauteildicken t ≥ 3 mm folgende Grenzwerte bei Kehlnäthen
eingehalten werden:
a = Nahtdicke (mm)
tmin = minimale Bauteildicke (mm)
tmax = maximale Bauteildicke (mm)
a = Nahtdicke (mm)
tmin = minimale Bauteildicke (mm)
tmax = maximale Bauteildicke (mm)
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Nahtlänge Kehlnaht
Die rechnerische Länge L einer Schweißnaht ist ihre geometrische Länge.
Für Kehlnähte ist sie die Länge der Wurzellinie.
Krater, Nahtanfänge und Nahtenden, die die verlangte Nahtdicke nicht erreichen, zählen nicht zur Nahtlänge.
KehlÂnahtÂlänge bei DirektÂanschluss
|
L > 6 * a bzw. min. 30 mm
L < 150 * a
|
L = Nahtlänge (mm)
a = Schweißnahtdicke (mm)
|
2 FlankenÂkehlÂnähte
|
|
L = l1 * 2
|
1 StirnÂkehlÂnaht
2 FlankenÂkehlÂnähte
|
|
L = l1 * 2 + b
|
umlaufÂende KehlÂnaht
kurze Flanke nahe der Schwerachse |
|
L = l2 * 2 + b * 2
|
umlaufÂende Kehlnaht
lange Flanke nahe der Schwerachse |
|
L = l1 + l2 + b * 2
|
nach oben
Richtwert für die Werkstückdicke in Abhängigkeit der Nahtform und des Schweißverfahrens
Die in der Tabelle aufgeführten Bauteildicken sind Näherungswerte.
|
Schweißverfahren |
|
G |
WIG
E
MIG
MAG
|
UP - PA |
UP - PC |
Nahtform |
Werkstückdicke (mm) |
I - Naht |
... 4 |
... 8 |
1,5 ... 30 |
6 ... 10 |
V - Naht |
3 ... 10 |
3 ... 40 |
4 ... 20 |
- |
Y - Naht |
- |
... 10 |
14 ... 30 |
- |
U - Naht |
- |
> 10 |
> 30 |
- |
HV - Naht |
- |
3 ... 40 |
- |
10 ... 20 |
DV - Naht |
- |
> 10 |
- |
- |
2/3 DV - Naht |
- |
> 10 |
10 ... 50 |
- |
DHV - Naht |
- |
> 10 |
- |
- |
DU - Naht |
- |
> 30 |
> 50 |
- |
U - Naht auf
V - Wurzel |
- |
> 12 |
- |
- |
G = Gasschweißen
WIG = Wolfram-Intergas-Schweißen
E = Lichtbogenhandschweißen
MIG = Metall-Intergas-Schweißen
MAG = Metall-Aktivgas-Schweißen
UP-PA = Unter-Pulver-Schweißen - waagerechtes Schweißen von Stumpf- und Kehlnähten
UP-PC = Unter-Pulver-Schweißen - waagrechtes Schweißen an senkrechter Wand
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Spannungen Stumpfnaht
Spannungen in der Stumpfnaht
Die Schweißnahtnennspannungen werden aus den Belastungen nach den Regeln der allgemeinen Festigkeitslehre ermittelt, mit teilweise vereinfachten Annahmen.
Dynamische Lasten werden durch Stoßfaktoren und Schwingbeiwerte (Betriebsfaktoren) berücksichtigt.
In manchen Regelwerken werden auch abweichende Gleichungen verwendet.
Die Schweißnahtnennspannungen werden aus den Belastungen nach den Regeln der elementaren Festigkeitslehre ermittelt. Dabei werden bewusst vereinfachende Annahmen
getroffen.
Stoßhafte auftretende Lasten sind durch Stoßfaktoren und Schwingbeiwerte (Betriebsfaktoren) zu berücksichtigen.
Zum Teil sind die Lastannahmen und die anzuwendenden Gleichungen in Regelwerken festgelegt.
SpannungsÂarten |
|
σ ⊥ = NormalÂspannung quer zur NahtÂrichtung
Ï„ || = SchubÂspannung in NahtÂrichtung |
Zug
NormalÂkraft |
|
|
BiegeÂspannung
hochkant |
|
|
BiegeÂspannung
flachkant |
|
|
ScherÂspannung
Fq parallel zur Naht |
|
|
Torsionsspannung |
|
|
b = L - 2 * a (bei Berücksichtigung der Endkrater)
b/a |
1 |
1,5 |
2 |
3 |
4 |
6 |
8 |
10 |
∞ |
c |
0,208 |
0,231 |
0,246 |
0,267 |
0,282 |
0,299 |
0,307 |
0,312 |
0,333 |
|
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Spannungen Kehlnaht
Spannungen in der Kehlnaht
Die Schweißnahtnennspannungen werden aus den Belastungen nach den Regeln der allgemeinen Festigkeitslehre ermittelt, mit teilweise vereinfachten Annahmen.
Dynamische Lasten werden durch Stoßfaktoren und Schwingbeiwerte (Betriebsfaktoren) berücksichtigt.
In manchen Regelwerken werden auch abweichende Gleichungen verwendet.
Die Schweißnahtnennspannungen werden aus den Belastungen nach den Regeln der elementaren Festigkeitslehre ermittelt. Dabei werden bewusst vereinfachende Annahmen
getroffen.
Stoßhafte auftretende Lasten sind durch Stoßfaktoren und Schwingbeiwerte (Betriebsfaktoren) zu berücksichtigen.
Zum Teil sind die Lastannahmen und die anzuwendenden Gleichungen in Regelwerken festgelegt.
Spannungsarten |
|
|
Zug- Druckkraft am Steg |
|
|
Schubkraft längs der Naht
Flankenkehlnaht |
|
|
Schubkraft quer zur Naht
Stirnkehlnaht |
|
|
Biegemoment senkrecht zum Steg |
|
|
Biegemoment zum Steg
parallel zur Naht |
|
|
Torsionsmoment |
|
|
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Spannungsberechnung
Schweißnahtquerschnitt zur Spannungsberechnung im Stahl- und Maschinenbau
Die Schweißnahtquerschnitte zur Berechnung der Schweißnahtspannung werden im Stahlbau nach DIN 18800 und im Maschinenbau teilweise unterschiedlich ermittelt.
- Stahlbau DIN 18800 - Die Mittellinie der Schweißnaht wird auf die Nahtwurzel gelegt. Scherspannungen quer zur Nahtrichtung werden nicht berücksichtigt.
- Stahlbau Eurocode 3 - Beim richtungsbezogenen Verfahren werden die Beanspruchungen auf die Fläche der
Seitenhalbierenden des Kehlnahtdreiecks bezogen.
- Maschinenbau - Als Mittellinie der Schweißnaht wird die tatsächliche Schwerachse der Naht genommen.
Trägheitsmoment bei Biegemoment
senkrecht zum Steg |
• Nahtwurzel |
Maschinenbau
Stahlbau DIN 18800
Die Nahtmittellinie ist auf die Nahtwurzel zu legen
|
Trägheitsmoment bei Biegemoment
parallel zur Naht |
|
Bei Maschinenbau und Stahlbau DIN 18800 gleich.
|
Scherquerschnitt
bei Belastung längs und quer zur Naht |
|
Bei Maschinenbau und Stahlbau DIN 18800gleich.
Nur Maschinenbau, wird im Stahlbau nicht berücksichtigt
|
nach oben
nach oben
Vergleichsspannung
Aus den einzelnen Spannungen ist die Vergleichsspannung zu ermitteln, die mit der zul. Spannung zu vergleichen ist.
Vergleichsspannung
Normalspannungen quer zur Nahtrichtung
Scherspannung in Nahtrichtung
σ v = Vergleichsspannung (N/mm²)
σ ⊥ = Normalspannung senkrecht zur Naht (N/mm²)
τ ⊥ = Scherspannung senkrecht zur Naht (N/mm²)
τ || = Scherspannung parallel zur Naht (N/mm²)
σ ⊥ Zug = Normalspannung durch Zugbelastung (N/mm²)
σ ⊥ Druck = Normalspannung durch Druckbelastung (N/mm²)
σ ⊥ Biegung = Normalspannung durch Biegebelastung (N/mm²)
τ || Scherung = Scherspannung parallel zur Naht (N/mm²)
τ || Torsion = Scherspannung durch Torsionsbelastung(N/mm²)
σ v = Vergleichsspannung (N/mm²)
σ ⊥ = Normalspannung senkrecht zur Naht (N/mm²)
τ ⊥ = Scherspannung senkrecht zur Naht (N/mm²)
τ || = Scherspannung parallel zur Naht (N/mm²)
σ ⊥ Zug = Normalspannung durch Zugbelastung (N/mm²)
σ ⊥ Druck = Normalspannung durch Druckbelastung (N/mm²)
σ ⊥ Biegung = Normalspannung durch Biegebelastung (N/mm²)
τ || Scherung = Scherspannung parallel zur Naht (N/mm²)
τ || Torsion = Scherspannung durch Torsionsbelastung(N/mm²)
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Zulässige Spannungen
Für die zulässige Spannung in der Schweißnaht ist der Festigkeitswert des Bauteils maßgebend.
Die zulässige Spannung der Schweißnaht berechnet sich aus der Streckgrenze und dem Schweißnaht- und Materialbeiwert.
Sicherheitsfaktoren bei Belastungsannahmen:
Ständige Belastung : S = 1,3
Veränderliche Belastung : S = 1,5
Sicherheitsfaktor für Werkstoffunsicherheiten:
γ
M = 1,1 - bei abgesicherten Werkstoffwerten
Zul. Spannung:
Forderung:
σ w = zulässige Spannung (N/mm²)
α w = Schweißnahtbeiwert (-) - siehe Tabelle unten
R e = Streckgrenze Bauteil (N/mm²)
γ M = Materialbeiwert (-)
σ v = Vergleichsspannung (N/mm²)
σ w = zulässige Spannung (N/mm²)
α w = Schweißnahtbeiwert (-) - siehe Tabelle unten
R e = Streckgrenze Bauteil (N/mm²)
γ M = Materialbeiwert (-)
σ v = Vergleichsspannung (N/mm²)
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Bewertungsgruppen von Schweißnähten
Zur Schweißnahtbeurteilung und Qualitätssicherung werden die Schweißnähte in Bewertungsgruppen eingeteilt.
Die Bewertungsgruppen dienen zur einheitlichen Bewertung der Schweißverbindung sowie zur Qualitätssicherung.
Ohne Unterscheidung nach Nahtart werden die Unregelmäßigkeiten an Schweißverbindungen in drei Bewertungsgruppen festgelegt:
- B hoch z. B. dynamisch beanspruchte Schweißnähte, hoch beanspruchte Bauteile
- C mittel z. B. mittlere Schwingbeanspruchung, Rahmen, Gehäuse
- D niedrig z. B. überdimensionierte Bauteile, Gestelle
Die Einteilung der Unregelmäßigkeiten erfolgt in sechs Gruppen: 1 - Risse, 2 - Hohlräume, 3 - feste Einschlüsse, 4 - Durchschweißung, 5 - Form- und Maßabweichungen, 6
- sonstige Unregelmäßigkeiten (siehe DIN EN ISO 6520-1).
Je nach Verwendungszweck ist das Bauteil einer Bewertungsgruppe zu zuordnen, dabei sind z. B. die Beanspruchungsart (dynamisch oder statisch), konstruktive
Verhältnisse oder Betriebsbedingungen zu berücksichtigen.
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Schweißnahtbeiwert und zulässige Spannungen für S 235 und S 355 nach DIN 18800
Nahtart |
Nahtgüte |
Belastung |
α w - (σ w) |
S 235 |
S 355 |
durchgeschweißte Nähte |
alle Nahtgüten |
Druck |
1,0 (218) |
1,0 (327) |
Nahtgüte nachgewiesen |
Zug |
Nahtgüte nicht nachgewiesen |
0,95 (207) |
0,8 (262) |
nicht durchgehende Nähte |
alle Nahtgüten |
Druck - Zug |
alle Nahtarten |
Schub |
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Anhaltswerte für zulässige Spannungen im Maschinenbau
Nahtart |
Spannungsart |
Bewertungsgruppe |
Lastfall |
ruhend |
schwellend |
wechselnd |
Bauteilwerkstoff |
S235 |
S355 |
S235 |
S355 |
S235 |
S335 |
Stumpfnaht mit Gegenlage |
Zug, Druck, Biegung |
B |
160 |
220 |
110 |
130 |
55 |
65 |
C |
130 |
175 |
85 |
105 |
45 |
50 |
D |
110 |
155 |
75 |
90 |
40 |
45 |
Schub |
B |
100 |
140 |
70 |
80 |
35 |
40 |
C |
80 |
110 |
55 |
65 |
30 |
32 |
D |
70 |
100 |
50 |
55 |
25 |
28 |
Stumpfnaht ohne Gegenlage |
Zug, Druck, Biegung |
B |
140 |
180 |
95 |
100 |
45 |
50 |
C |
110 |
145 |
75 |
80 |
35 |
40 |
D |
100 |
125 |
65 |
70 |
32 |
35 |
Schub |
B |
90 |
110 |
60 |
70 |
30 |
35 |
C |
70 |
85 |
50 |
55 |
25 |
30 |
D |
60 |
75 |
40 |
50 |
20 |
25 |
Flachkehlnaht |
jede |
B |
90 |
110 |
60 |
70 |
30 |
35 |
C |
70 |
85 |
50 |
55 |
25 |
30 |
D |
60 |
75 |
40 |
50 |
20 |
25 |
Hohlkehlnaht |
jede |
B |
120 |
150 |
75 |
90 |
40 |
45 |
C |
95 |
120 |
60 |
70 |
30 |
35 |
D |
85 |
100 |
50 |
60 |
25 |
30 |
Doppel-Flachkehlnaht,
umlaufende Kehlnaht |
jede |
B |
140 |
190 |
90 |
120 |
50 |
55 |
C |
110 |
150 |
70 |
95 |
40 |
45 |
D |
100 |
130 |
60 |
85 |
35 |
40 |
nach oben
Zulässige Spannungen Schiffsbaustähle nach GL [1]
Die folgende Tabelle enthält die zulässigen Schweißnahtspannungen für Schiffbaustähle.
An Hand dieser Angaben, hat man einen Anhaltspunkt, für die zul. Schweißnahtspannung für Stähle, die nicht in der DIN 18800 aufgeführt sind.
Werkstoff |
Werkstoff |
Werkstoff Nr. |
StreckÂgrenze
Re (N/mm²) |
Zulässige Spannung
σ v (N/mm²) |
NormalÂfester SchiffsÂbaustahl |
GL-A/B/D/E |
|
235 |
115 |
HöherÂfeste SchiffsÂbaustähle |
GL-A/D/E/F 32 |
|
315 |
145 |
GL-A/D/E/F 36 |
|
355 |
160 |
GL-A/D/E/F 40 |
|
390 |
175 |
HochÂfeste Stähle |
S 460 |
|
460 |
200 |
S 690 |
|
685 |
290 |
NichtÂrostende austeÂnitische
und austeÂnitische-Âferritisch
Stähle |
X2CrNi19-11 |
1.4306 |
180 |
110 |
X 2 CrNiMo 17 12 2 |
1.4404 |
190 |
X 2 CrNiMo 18 14 3 |
1.4435 |
190 |
X 2 CrNiMo 18 15 4 |
1.4438 |
195 |
X 6 CrNiTi 18 10 |
1.4541 |
205 |
X 6 CrNiMoTi 17 12 2 |
1.4571 |
215 |
X 2 CrNiMoN 17 11 |
1.4406 |
280 |
130 |
X 2 CrNiMoN 17 13 |
1.4429 |
295 |
X 2 CrNiMoN 17 13 |
1.4439 |
285 |
X 2 CrNiMoN 22 5 3 |
1.4462 |
480 |
205 |
AluÂminiumÂlegierungen |
Al Mg 3 |
|
80 (1 |
35 |
Al Mg 4,5 Mn 0,7 |
|
125 (1 |
56 |
Al Mg Si |
|
65 (2 |
30 |
Al Si Mg Mn |
|
110 (2 |
45 |
[ ] Germanischer Llody I - Teil 1 - Kapitel 1 - Abschnitt 19C - Schweißverbindungen
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Punktschweißverbindung
Bei vorwiegend ruhend belastete Verbindungen im Stahlhochbau wird die Berechnung im Prinzip wie bei Nietverbindungen durchgeführt. Zur Vereinfachung stellt man sich
den Schweißpunkt als einen auf Abscheren und Lochleibungsdruck beanspruchten Bolzen mit dem rechnerischen Durchmesser d vor.
Schweißpunkt-Durchmesser
Rechnerischer Schweißpunkt-Durchmesser in Abhängigkeit der Bauteildicke
d
max = rechnerischer Schweißpunkt-Durchmesser (mm)
t
min = kleinste Blechdicke (mm)
tmin |
1,5 |
2,0 |
3,0 |
4,0 |
5,0 |
dmax |
5,0 |
6,0 |
8,0 |
10,0 |
12,0 |
d
max = rechnerischer Schweißpunkt-Durchmesser (mm)
t
min = kleinste Blechdicke (mm)
tmin |
1,5 |
2,0 |
3,0 |
4,0 |
5,0 |
dmax |
5,0 |
6,0 |
8,0 |
10,0 |
12,0 |
nach oben
Scherspannungen in der Schweißpunktverbindung
Scherspannungen in der Schweißpunktverbindung für ein- und zweischnitte Verbindungen.
Einschnittige Verbindung
Zweischnittige Verbindung
τw = Scherspannung (N/mm²)
F = Scherkraft (N)
n = Anzahl Schweißpunkte (-)
m = Schnittigkeit der Verbindung (-)
A = Scherquerschnitt (mm²)
τw zul = zul. Scherspannung (N/mm²)
Re = Streckgrenze Bauteilwerkstoff (N/mm²)
γM = Teilsicherheitsbeiwert (-) = 1,1
τw = Scherspannung (N/mm²)
F = Scherkraft (N)
n = Anzahl Schweißpunkte (-)
m = Schnittigkeit der Verbindung (-)
A = Scherquerschnitt (mm²)
τw zul = zul. Scherspannung (N/mm²)
Re = Streckgrenze Bauteilwerkstoff (N/mm²)
γM = Teilsicherheitsbeiwert (-) = 1,1
nach oben
Lochleibungsdruck in der Schweißpunktverbindung
σwl = Lochleibungsdruck (N/mm²)
F = Scherkraft (N)
n = Anzahl Schweißpunkte (-)
dmax = rechnerischer Schweißpunkt-Durchmesser (mm)
tmin = kleinere Dicke der Bauteile (mm)
bei zweischnittiger Verbindung sind die Dicken beider Außenteile zu einer zusammenzufassen
σwl zul = zulässige Lochleibungsspannung (N/mm2)
– einschnittige Verbindung: 1,8 * Re / γM
– zweischnittige Verbindung: 2,5 * Re / γM
Re = Streckgrenze Bauteilwerkstoff (N/mm²)
γM = Teilsicherheitsbeiwert (-) = 1,1
σwl = Lochleibungsdruck (N/mm²)
F = Scherkraft (N)
n = Anzahl Schweißpunkte (-)
dmax = rechnerischer Schweißpunkt-Durchmesser (mm)
tmin = kleinere Dicke der Bauteile (mm)
bei zweischnittiger Verbindung sind die Dicken beider Außenteile zu einer zusammenzufassen
σwl zul = zulässige Lochleibungsspannung (N/mm2)
– einschnittige Verbindung: 1,8 * Re / γM
– zweischnittige Verbindung: 2,5 * Re / γM
Re = Streckgrenze Bauteilwerkstoff (N/mm²)
γM = Teilsicherheitsbeiwert (-) = 1,1
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Zul. Spannungen für Punktschweißverbindungen [1]
Anhaltswerte für die zulässige Spannung von Punktschweißverbindungen im Maschinenbau.
Werkstoff-Zugfestigkeit Rm (N/mm²) |
250 |
300 |
350 |
400 |
450 |
500 |
550 |
600 |
|
zulässige Spannung Punktschweißverbindungen (N/mm²) |
Ï„w - ruhend |
60 |
75 |
90 |
100 |
110 |
125 |
135 |
150 |
Ï„w - schwellend |
40 |
50 |
55 |
65 |
70 |
80 |
90 |
95 |
Ï„w - wechselnd |
20 |
25 |
30 |
35 |
35 |
40 |
45 |
50 |
σwl - einschnittig - ruhend |
165 |
200 |
235 |
265 |
300 |
335 |
365 |
400 |
σwl - einschnittig - schwellend |
110 |
130 |
150 |
175 |
195 |
215 |
240 |
260 |
σwl - einschnittig - wechselnd |
55 |
65 |
75 |
90 |
100 |
110 |
120 |
130 |
σwl - zweischnittig - ruhend |
275 |
335 |
390 |
445 |
500 |
555 |
610 |
665 |
σwl - zweischnittig - schwellend |
180 |
215 |
250 |
285 |
320 |
355 |
390 |
425 |
σwl - zweischnittig - wechselnd |
90 |
110 |
125 |
145 |
160 |
180 |
195 |
215 |